Prostatakrebs: Symptome frühzeitig erkennen und behandeln

Prostatakrebs ist leider keine Seltenheit. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 68.000 Männer daran. Die gute Nachricht: In vielen Fällen kann Prostatakrebs geheilt werden. Eine rechtzeitige Behandlung ist das A und O.
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Die häufigste Krebsart bei Männern: Prostatakrebs – Tendenz steigend
Ein bösartiges Prostatakarzinom ist inzwischen die häufigste Krebsart bei deutschen Männern. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Fest steht aber, dass genetische Faktoren (Prostatakrebs bei nahen Verwandten) eine wichtige Rolle spielen. Zudem gelten chronische oder wiederkehrende Prostataentzündungen als Risikofaktor. Aber auch Lebensstilfaktoren wie Ernährung sind wichtig. Der gehäufte Konsum von tierischen Fetten (z.B. Fleisch, Schmalz, Butter, Milchprodukte) und rotem Fleisch wurde mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht, an Prostatakrebs zu erkranken.
Gene und Ernährung begünstigen die Krankheit – Risikofaktoren und mögliche Ursachen von Prostatakrebs
Studien haben gezeigt, dass die Erkrankung in bestimmten Ländern mit traditionell gesünderer Ernährungsweise (z.B. Japan) seltener auftritt. In westlichen Industrieländern wie Deutschland und den USA ist die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Jahrzehnten dagegen drastisch gestiegen.
Fast 90 % aller Patienten überleben die Krankheit, wenn sich der Tumor zu Beginn der Behandlung noch innerhalb der Prostatakapsel befindet.
Früh entdeckt, kann der Krebs häufig geheilt werden
Die Heilungschancen bei Prostatakrebs stehen gut. Fast 90 Prozent aller Patienten überleben die Krankheit, wenn sich der Tumor zu Beginn der Behandlung noch innerhalb der Prostatakapsel befindet. Hat das bösartige Karzinom die Prostatakapsel bereits durchbrochen, liegen die Heilungschancen noch bei 50 Prozent. Grundsätzlich gilt: Bei Erkennung im Frühstadium ist die Wahrscheinlichkeit der Heilung hoch! Abhängig von Alter und Begleiterkrankungen kann bei Frühstadien von Prostatakrebs aber auch eine weitere regelmäßige Beobachtung ausreichen. Ist der Prostatakrebs bei der Ersterkennung bereits fortgeschritten, mindert dies die Heilungschancen erheblich. Zudem kann die dann erforderliche umfangreiche Operation mit Impotenz und Inkontinenz einhergehen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen werden von den Krankenkassen ab dem 45. Lebensjahr bezahlt – nutzen Sie diese Chance! Die Vorsorge-Untersuchung ist nicht aufwändig. Beim Vorsorge-Check tastet der Arzt die Prostata ab (Das geht schnell und ist nicht schlimm!). In einigen Fällen wird zusätzlich ein Bluttest gemacht, bei dem ein wichtiger Prostatawert (PSA) bestimmt wird. Einen Urologen in der Nähe Ihres Wohnorts können Sie mit unserem Arztfinder ganz bequem heraussuchen.
Achten Sie auf Prostatakrebs-Symptome und lassen Sie diese abklären
Besonders Männer im mittleren und höheren Alter (50+) sollten Veränderungen ihres Körpers grundsätzlich ernst nehmen und abklären lassen. Zuverlässige Anzeichen für das Vorliegen von Prostatakrebs gibt es nicht. Typische Hinweise auf – glücklicherweise jedoch meist gutartige – Prostataveränderungen sind:
- schwacher oder unterbrochener Urinstrahl
- verzögerter Beginn des Urinierens
- unvollständige Blasenentleerung
- Erektionsprobleme
- schmerzhafte oder verminderte Ejakulation
- Blut in der Samenflüssigkeit oder im Urin.
Um herauszufinden, was genau hinter Ihren Beschwerden steckt, suchen Sie so bald wie möglich einen Urologen auf. Auch anhaltende Beschwerden wie
- allgemeine Müdigkeit, Erschöpfung, Leistungsabfall
- Gewichtsverlust
- Blässe, mangelnder Appetit
sind ärztlich abzuklären.
Behandlung von Prostatakrebs
In frühen Stadien der Erkrankung oder bei sehr langsam wachsenden Karzinomen wird der Tumor oft nur engmaschig überwacht und zunächst nicht behandelt. Studien haben belegt, dass diese Methode der „aktiven Überwachung“ dem Patienten keine Nachteile bringt. Wenn in den Krankheitsverlauf eingegriffen werden muss, sind Operation, verschiedene Formen der Bestrahlung und/oder eine antihormonelle Therapie (bei fortgeschrittenen Tumoren) häufige Behandlungsmethoden. Manche Patienten müssen sich nach der operativen Entfernung des Prostata-Tumors auch einer Chemotherapie unterziehen. Dies ist aber nicht der Regelfall. Welche Therapien jeweils geeignet ist, hängt von der individuellen Krankheitssituation ab.

Rund 68.000 Männer erkranken jedes Jahr an Prostatakrebs.