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Potenz

Erektionsprobleme: Das können Sie selbst tun

Erektionsstörungen können zahlreiche Auslöser haben. Es ist deswegen wichtig, zunächst eine ärztliche Praxis aufzusuchen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Männer können aber auch – zusätzlich zu einer möglicherweise notwendigen Behandlung – selbst einiges tun, um ihre Erektionsprobleme in den Griff zu bekommen.

Mannvital.de | Potenz: Selbsthilfe

Inhaltsverzeichnis

Lassen Sie sich ärztlich untersuchen

Die Ursachen einer Erektilen Dysfunktion (ED), so der medizinische Fachbegriff für länger andauernde Erektionsstörungen, sind vielfältig. So können bestimmte Krankheiten wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder ein Testosteronmangel mit einer verminderten Potenz einhergehen. Auch bestimmte Medikamente können schuld sein. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, ist es wichtig, dass Sie sich mit Erektionsproblemen an Ihre haus- oder gleich an eine fachärztliche Praxis für Urologie oder Andrologie (Männergesundheit) wenden. Nur wenn die Diagnose einer Erektilen Dysfunktion gestellt und die Auslöser der Erkrankung ermittelt wurden, können Sie bestmöglich individuell beraten und behandelt werden.

Wenn in mehr als zwei von drei Versuchen, über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr hinweg, die Erektion nicht für einen Geschlechtsverkehr ausreicht bzw. nicht lange genug aufrechterhalten werden kann, spricht man medizinisch von einer Erektilen Dysfunktion (ED).

Überlisten Sie Ihre Psyche

Auch wenn bei den meisten Männern organische Ursachen schuld an den Erektionsstörungen sind, können sich psychische Belastungen – zum Beispiel Stress, Alltagssorgen, zwischenmenschliche Konflikte oder Leistungsdruck im Beruf – negativ auf die Potenz auswirken. Bei Erektionsstörungen kommt es zudem vor, dass sich körperliche und psychische Ursachen vermischen. Denn häufig spiegeln sich Erektionsstörungen auch in psychischen Problemen wider. Betroffene fühlen sich weniger männlich, schämen sich und sprechen mit niemandem darüber. In der Partnerschaft ziehen sie sich häufig zurück – das Schweigen kann zu einer Entfremdung in der Beziehung führen. Auch psychische Erkrankungen, wie etwa Angststörungen oder Depressionen, können mit einer Erektilen Dysfunktion verbunden sein.

Interview: „Erhöhen Sie Ihr Selbstwertgefühl“

Prof. Dr. Frank Sommer, Facharzt für Urologie, Andrologie und Sportmedizin, Universitätsprofessor für Männergesundheit in Hamburg, verrät, wie sich betroffene Männer mit einer mentalen Übung stärken und damit ihre Erektionsfähigkeit positiv beeinflussen können.

Mannvital.de: Professor Sommer, inwiefern spielt die Psyche bei Erektionsstörungen mit?
Prof. Dr. Frank Sommer: Bei einer Erektionsstörung spielt immer die Psyche mit hinein. Die Männer fühlen sich einfach schlecht, wenn der Geschlechtsverkehr ein paarmal nicht geklappt hat, weil sie keine ausreichende Erektion hatten. Irgendwann kommen bei ihnen bei jeder körperlichen Annäherung Versagensängste hoch, die das Problem weiter verschlimmern können. Es entsteht ein regelrechter psychogener Teufelskreis.

Der Begriff „psychogen“ beschreibt, dass die Symptome durch mentale Beschwerden hervorgerufen werden.

Welche psychischen Aspekte spielen dabei eine Rolle?
Eine große Bedeutung hat chronischer Stress. Dieser kann das Berufs- und Privatleben betreffen – Konflikte in der Partnerschaft, Streitereien, Missstimmung in der Familie. Darauf reagiert jeder Mann individuell anders; bei vielen nehmen die Libido sowie Erektionsfähigkeit ab. Auch der „banale“ Alltagsstress, wenn man mal wieder im Stau steckt, die Bahn oder den Flieger nicht bekommt, kann sich auf das Liebesleben auswirken. Gewicht hat auch der gesellschaftliche Erwartungsdruck, der suggeriert, dass Männer immer und dauernd können müssen. Das kann sowohl die Erwartungen an sich selbst sowie die der Partnerin bzw. des Partners erhöhen. Auch fehlende sexuelle Erfahrung zum Beispiel kann Druck und damit Stress erzeugen und die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen.

Wie kann man sich mental selbst helfen und stärken?
Ganz einfach: Betroffene Männer können mit einem Mentaltraining ihr Selbstwertgefühl erhöhen. Sie stellen sich jeden Tag drei bis fünf Minuten vor einen Spiegel und sagen mit lauter Stimme und voller Überzeugung zu sich selbst: Ich bin ein toller Mann, ich bin attraktiv, ich habe eine gute sexuelle Potenz, meine Partnerin bzw. mein Partner liebt mich. Wichtig ist: Sie müssen das Gefühl, welches die Sätze hervorruft, wirklich innerlich spüren. Das kann dauern. Deswegen sollte die Übung acht Wochen lang trainiert werden. Sie wirkt noch intensiver, wenn man dabei wie ein Sieger die Arme hochreißt.

Wann sollten sich Männer psychotherapeutische Hilfe suchen?
Wenn vorliegende körperliche Ursachen der Erektionsprobleme behoben sind und sich das Problem nicht verbessert hat, sollte eine Psychotherapie oder Psychoanalyse in Erwägung gezogen werden. Liegen den Erektionsstörungen rein psychische Faktoren zugrunde, bietet sich in den meisten Fällen eine Verhaltenstherapie an. Auch ein hoher Erwartungsdruck an sich selbst lässt sich am besten mit therapeutischer Hilfe stufenweise abbauen.

Alles in allem können eine ausgewogene Work-Life-Balance – die Pflege von Paarbeziehung und Freundschaften – sowie ein gesunder Lebensstil die Erektion positiv beeinflussen.

Hier finden Sie Video-Trainings von Prof. Sommer, um Ihre Potenz und Erektionsfähigkeit zu steigern.
 

Wählen Sie einen gesunden Lebensstil

Leben Sie gesund? Sie runzeln bei der Frage die Stirn? Dann können Sie vielleicht etwas an Ihrem Lebensstil ändern. Denn ein ungesunder Lebensstil hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Potenz. Im Wesentlichen sind das eine einseitige und zu kalorienreiche Ernährung, Übergewicht, zu wenig Bewegung, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Denn das setzt den Blutgefäßen zu. Über viele Jahre lagern sich Fettkristalle und „Kalk“ an den Gefäßwänden ab. Sie verengen schleichend und unbemerkt die Blutgefäße und erhöhen so das Risiko für Erektionsprobleme. In rund 80 % der Fälle sind bei Männern ab 50 Jahren körperliche Ursachen schuld an der Problematik. Am häufigsten ist die Durchblutung des Penis gestört oder die Penismuskulatur geschädigt.

Insbesondere bei Männern über 50 kann eine Erektile Dysfunktion erstes Warnzeichen einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) sein und damit ein möglicher Vorbote von Herzinfarkt oder Schlaganfall. Lassen Sie sich deswegen frühzeitig ärztlich untersuchen und, wenn nötig, behandeln. Nur so lassen sich ernsthafte Spätfolgen verhindern.

Dazu kommt: Eine ungesunde Lebensweise ist häufig auch mit einem Testosteronmangel verbunden. Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und spielt eine entscheidende Rolle für die Erektionsfähigkeit. Das Problem: Erektionsschwäche und Testosteronmangel sind bei vielen Männern die Folge einer dauerhaft ungesunden Lebensweise.

Fangen Sie mit kleinen Schritten an

Das spricht doch dafür, sein Leben gesünder zu gestalten, oder? Viele Betroffene haben allerdings Schwierigkeiten, dauerhaft einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Aber Sie werden sich bereits nach einiger Zeit besser fühlen. Beginnen Sie zum Beispiel damit, mehrmals pro Woche einen flotten Spaziergang an der frischen Luft zu machen und versuchen Sie schlechte Gewohnheiten, wie Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum, abzulegen. Sollten Sie übergewichtig sein, wäre es sinnvoll durch gesündere Ernährung und mehr Bewegung abzunehmen. Wichtig für den Erfolg sind Geduld und Konsequenz. Halten Sie sich dabei stets Ihr Ziel, die bessere Lebensqualität – und dazu gehört auch eine gute Erektion – zu erhalten oder zu verbessern, vor Augen. Damit Sie am Ball bleiben, fangen Sie am besten mit kleinen Veränderungen im Alltag an.

Bringen Sie Schwung in Ihren Alltag

Nehmen Sie die Treppe statt Aufzug oder Rolltreppe.

Führen Sie Telefonate im Stehen oder Laufen.

Lassen Sie das Auto stehen oder steigen Sie bei Bus- oder Bahnfahrten eine Station eher aus und gehen Sie kleinere Strecken zu Fuß.

Fahren Sie Strecken mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto – damit erhöhen Sie nicht nur Ihr Aktivitätslevel, sondern sparen auch Zeit für die Parkplatzsuche und Parkgebühren.

Gartenarbeit und Hausarbeiten wie Fensterputzen bieten jede Menge Bewegung „nebenbei“.

Treiben Sie Sport

Was hält Sie davon ab, Fußball, Handball oder Basketball zu spielen oder vielleicht auch einen Tanzkurs zu besuchen? Haben Sie ein Fitness-Studio in der Nähe? Dort können Sie Kraft- und Ausdauertraining perfekt kombinieren. Studien belegen, dass der Testosteronspiegel besonders gut auf diese Kombination reagiert. Joggen, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen sind ideal, um die Ausdauer zu trainieren. Krafttraining können Sie auch zu Hause machen. Es gibt zahlreiche Bücher, DVDs und digitale Medien, in denen entsprechende Übungen erklärt werden. Aber Vorsicht: Starten Sie langsam – Ihr Körper muss sich erstmal an die neue Belastung gewöhnen.

Machen Sie regelmäßig und dauerhaft drei bis viermal die Woche Sport. Sehr effektiv ist ein beinbetontes Intervalltraining z. B. Joggen, Laufen auf einem Crosstrainer oder Liegefahrrad fahren. Dabei wechseln Sie 30 bis 60 intensive Sekunden-Trainingsintervalle mit 3,5-Minuten andauernden aktiven Pausen, in denen Sie sich langsamer bewegen. Starten Sie mit einem Intervall und steigern Sie das Training auf drei bis sechs Intervalle pro Trainingseinheit am Tag. Achten Sie darauf, zwischen intensiven Intervalltrainingseinheiten wenigstens einen Tag zu pausieren. Anstrengen ist erwünscht, aber nur solange Sie sich wohl und vital dabei fühlen.“
(Prof. Dr. Frank Sommer, Facharzt für Urologie, Andrologie und Sportmedizin, Universitätsprofessor für Männergesundheit in Hamburg)

Lassen Sie Pfunde purzeln

Viele Männer mit Erektionsstörungen bringen zu viele Pfunde auf die Waage. Auch etliche Begleiterkrankungen der Erektilen Dysfunktion – z. B. das Metabolische Syndrom, Testosteronmangel oder Diabetes mellitus – gehen oft mit Übergewicht einher. Versuchen Sie, Schritt für Schritt abzunehmen, indem Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten ändern. Reduzieren Sie Ihren Fett- und Zuckerkonsum und essen Sie vermehrt unverarbeitete und nährstoffreiche Lebensmittel – insbesondere Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkornprodukte und gesunde pflanzliche Fette (z. B. Öle und Nüsse). Ihre Proteinzufuhr können Sie zum Beispiel mit fettarmen Milchprodukten, Eiern, Sojaprodukten wie Tofu sowie Fisch und Fleisch decken, wobei letzteres in Maßen zu genießen ist. Eine protein- und ballaststoffreiche Ernährung macht außerdem länger satt, sodass Sie sich die Knabbereien zwischendurch sparen können. Natürlich dürfen Sie auch mal „sündigen“, aber das sollte die Ausnahme sein. Fällt es Ihnen leichter, mithilfe einer Ernährungsberatung einen ausgewogenen Ernährungsplan aufzustellen? Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse nach Angeboten in Ihrer Nähe und ob und inwieweit die Kosten dafür übernommen werden.

Für eine gute Erektion ist Testosteron wichtig! Den Hormonspiegel können Sie mit bestimmten Nahrungsmitteln positiv beeinflussen. Essen Sie jeden Morgen, mindestens aber fünfmal die Woche, eine kleine Schüssel Haferflocken – ob als Müsli oder Porridge. Setzen Sie Brokkoli, Blumen- und Weißkohl auf Ihren Speiseplan. Auch Kohlrabi, Steckrübe, Rettich, Rucola und Kresse sowie grünes Blattgemüse, wie zum Beispiel Spinat und Grünkohl, sind gut fürs Testosteron. Außerdem: Knabbern Sie täglich ungesalzene Haselnüsse, Mandeln oder Erdnüsse. Das sind nur einige Beispiele, wie Sie lecker und gesund für Ihre Potenz sorgen können.“
(Prof. Dr. Frank Sommer, Facharzt für Urologie, Andrologie und Sportmedizin, Universitätsprofessor für Männergesundheit in Hamburg)

Vermeiden Sie Alkohol und Rauchen

Reduzieren Sie, wenn nötig, Ihren Alkoholkonsum. Bei den meisten Menschen spricht nichts dagegen, wenn sie sich hin und wieder ein Gläschen Bier oder Wein gönnen, aber auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift! Es sollte also eher die Ausnahme sein. Versuchen Sie also, auf Alkohol weitestgehend zu verzichten. Dazu kommt: Alkohol ist ein Nervengift und schadet Ihrem gesamten Körper. Außerdem verlangsamt Alkohol die Fettverbrennung, Sie führen Ihrem Körper „leere“ Kalorien zu und er steigert oft noch den Appetit. Das macht es deutlich schwieriger, Gewicht abzunehmen. Auch Rauchen schadet Ihrer Gesundheit. Viele Raucher haben Durchblutungsstörungen, die Erektionsprobleme nach sich ziehen können. Deswegen: Versuchen Sie, das Rauchen maximal zu reduzieren oder am besten ganz damit aufzuhören.

Gehen Sie zum Check-up

Gehen Sie regelmäßig zum Gesundheit-Check-up bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Ab 35 steht er Ihnen alle drei Jahre zu. So können beispielsweise Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Darm-, Hoden- oder Prostatakrebs sowie ein möglicher Testosteronmangel frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Durchhänger?

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