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Potenz

Erektionsprobleme: Symptome, Ursachen und Begleiterkrankungen

Fast alle Männer bedrückt es, wenn sie Durchhänger haben. Oft sind sie harmlos und geben sich bald wieder. Treten die Erektionsprobleme dagegen wiederholt und länger als sechs Monate auf, handelt es sich im medizinischen Sinne um eine Erektile Dysfunktion (ED). Es ist wichtig, die ED ärztlich untersuchen zu lassen, um die Ursache herauszufinden. Denn Erektionsprobleme können unter anderem auch Warnzeichen einer Gefäßerkrankung sein.

Mannvital.de | Erektionsprobleme: Symptome, Ursachen und Begleiterkrankungen

Inhaltsverzeichnis

Erektionsprobleme sind belastend und kommen mit zunehmendem Alter häufiger vor. In Deutschland ist fast jeder zehnte Mann im Alter zwischen 40 und 49 davon betroffen, unter den 60- bis 69-Jährigen jeder dritte und bei jenen zwischen 70 und 80 sogar jeder Zweite. Angst, Druck und Zweifel an die eigene Männlichkeit stellen sich ein. Das wiederum erschwert das Liebesleben noch mehr. Denn wenn man etwas erzwingen will, klappt es erst recht nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die wenigsten Männer mit dieser „heiklen Sache“ jemandem anvertrauen wollen. Ärztlichen Rat suchen? Wie peinlich, bloß nicht! Dem besten Freund erzählen? Auf keinen Fall, wie stehe ich denn dann da? Der Partnerin bzw. dem Partner beichten? Wahrscheinlich ahnt sie bzw. er sowieso schon, dass etwas nicht stimmt …

Vielfältige Ursachen von Erektionsproblemen

Viele Männer fühlen sich mit einer Erektilen Dysfunktion (ED), so der medizinische Begriff, oft über lange Zeit allein. Die Angst und Ratlosigkeit werden immer größer. Auch viele junge Männer kennen Potenzprobleme. Die Ursachen für eine gestörte Erektion sind vielfältig, die Folgen möglicherweise weitreichend – auch in der Partnerschaft.

Diese Krankheiten können mit Erektionsproblemen einhergehen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. koronare Herzkrankheit)
  • Metabolisches Syndrom
  • Testosteronmangel
  • Diabetes mellitus
  • Hyperlipidämie (gestörter Fettstoffwechsel)
  • Bluthochdruck
  • Neurologische Störungen oder Erkrankungen
  • Krebserkrankungen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Psychische Erkrankungen

Wichtig zu wissen: Begleiterkrankungen und Ursachen einer Erektilen Dysfunktion sind nicht immer klar voneinander abzugrenzen. So können zum Beispiel Durchblutungsstörungen, ein Metabolisches Syndrom, ein Testosteronmangel oder eine Krebserkrankung Begleiterkrankung und Ursache zugleich sein.

Symptome der Erektilen Dysfunktion

Nicht jeder Mann, der hin und wieder Erektionsprobleme hat, leidet gleich an einer Erektilen Dysfunktion. Durchhänger können immer mal wieder vorkommen und sind meist harmlos. Wenn in mehr als zwei von drei Versuchen, über einen Zeitraum von einem halben Jahr hinweg, die Erektion des Mannes nicht für einen Geschlechtsverkehr ausreicht bzw. nicht lange genug aufrechterhalten werden kann, spricht man medizinisch von einer Erektilen Dysfunktion. Sie entwickelt sich fast immer über einen längeren Zeitraum hinweg. Treten die Erektionsprobleme sowohl beim Sex mit der Partnerin bzw. dem Partner auf als auch bei der Selbstbefriedigung, deutet das auf körperliche Ursachen – wie Gefäßveränderungen – hin. Wenn auch die Erektionen während des Schlafens bzw. die morgendlichen Erektionen („Morgenlatte“) ausbleiben, ist das ein weiterer Hinweis auf körperliche Ursachen. Bleibt die Erektion nur in bestimmten Situationen aus, kommen auch mentale Auslöser infrage.

Körperliche Ursachen sind häufig

Bei mehr als zwei Dritteln der Fälle sind körperliche Ursachen schuld an einer Erektilen Dysfunktion. Am häufigsten ist die Penisdurchblutung gestört oder die Penismuskulatur geschädigt. Bestimmte Krankheiten, die Durchblutungsstörungen im Körper auslösen, steigern auch das Risiko für Erektionsprobleme.

Eine Erektile Dysfunktion kann erstes Warnzeichen einer Gefäßverkalkung, einer sogenannten Arteriosklerose, sein und damit ein möglicher Vorbote von Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das trifft insbesondere für Männer im Alter von über 50 zu. Der Penis ist die Antenne des Herzens, sagt man. Seine feinen Blutgefäße offenbaren zuerst einen gebremsten Blutfluss im weit verzweigten Gefäßnetz im Kreislaufsystem.

Ein ungesunder Lebensstil beeinträchtigt die Erektionsfähigkeit

Gehören Sie zu den Männern, die es mit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung nicht so ernst nehmen? Doch auch, wenn man(n) das nicht gerne hört: Eine ungesunde Lebensweise kann ein Grund für Erektionsstörungen sein. Unregelmäßige, einseitige und zu kalorienreiche Ernährung, Rauchen, wenig Bewegung bzw. Sport sowie übermäßiger Alkoholkonsum können zu Erektionsproblemen führen. Die Folge: Im Laufe der Jahre „verkalken“ die Blutgefäße, die Durchblutung im ganzen Körper – auch im Genitalbereich – wird gestört. Ein dauerhaft ungesunder Lebensstil kann sogar die Lust auf Sex versiegen lassen. So zeigt eine Studie aus Dänemark, dass 71 % aller Männer in Partnerschaften, die wenig auf ihren Körper und die Gesundheit achten, regelmäßig unter Erektionsstörungen leiden.

Bluthochdruck kann Erektionsprobleme auslösen

Oft kommt es bei Männern mit krankhaft erhöhtem Blutdruck (Hypertonie) zu Problemen mit der Erektion. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben. So kann ein Bluthochdruck, wenn er über längere Zeit nicht behandelt wird, die Blutgefäße im ganzen Körper schädigen. Dies führt auch zu Durchblutungsstörungen im Genitalbereich und löst Erektionsprobleme aus. Wird der Bluthochdruck bereits behandelt, können entsprechende Medikamente ebenfalls eine Erektile Dysfunktion auslösen. Bei bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln – beispielsweise Betablockern – ist das eine bekannte Nebenwirkung. Doch auch unabhängig vom Wirkstoff kann die Blutdrucksenkung Erektionsprobleme verursachen, weil schlichtweg die Durchblutung des Penis sinkt. Wichtig zu wissen: Setzen Sie nicht eigenmächtig die blutdrucksenkenden Medikamente ab, sondern lassen Sie sich in der ärztlichen Praxis beraten.

Diabetiker haben ein dreifach erhöhtes Risiko

Die Krankheit Diabetes mellitus – besonders Typ 2 – und die Erektile Dysfunktion treten oft zusammen auf. Denn die Zuckerkrankheit, wie sie manchmal noch im Volksmund genannt wird, schädigt große und kleine Blutgefäße im gesamten Körper. Dadurch kommt es auch im Penis zu Durchblutungsstörungen, die wiederum Erektionsprobleme zur Folge haben können. Studienergebnisse haben gezeigt, dass Männer mit Diabetes im Vergleich zu Nichtdiabetikern ein bis zu dreifach höheres Risiko haben, langfristig Erektionsstörungen zu entwickeln. Im Durchschnitt erkranken ungefähr 50 % aller Diabetiker früher oder später an einer Erektilen Dysfunktion.

Der Mix von „Wohlstandserkrankungen“

Männer, die an einem sogenannten Metabolischen Syndrom leiden, haben häufig Erektionsstörungen. Mit diesem Begriff bezeichnet man eine ungesunde Kombination von bauchbetontem Übergewicht bzw. Fettleibigkeit (Adipositas), Bluthochdruck (Hypertonie), erhöhten Blutzuckerwerten bzw. Diabetes Typ 2 sowie erhöhten Blutfettwerten (Hypercholesterinämie). Doch auch jede einzelne dieser vier „Wohlstandserkrankungen“ gefährdet die Gesundheit und erhöht zusätzlich das Risiko für eine Erektile Dysfunktion. Dazu kommt: Männer mit einem Metabolischen Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Testosteronmangel und Erektionsstörungen

Der oben genannte Mix von „Wohlstandserkrankungen“, also das Metabolische Syndrom, kann einen Testosteronmangel zur Folge haben. Besonders gefährdet für dieses Hormondefizit sind Männer mit Übergewicht – dem berühmten „Bierbauch“ bzw. dem Bauchfett (viszerale Adipositas). Das Bauchfett ist ein hochaktives Gewebe, das zahlreiche Hormone und Entzündungsstoffe ausschüttet und mit anderen Botenstoffen im Körper interagiert. Die Prozesse führen dazu, dass die Produktion von Testosteron gehemmt und zudem vermehrt in Estradiol, dem wichtigsten weiblichen Östrogen, umgewandelt wird. Der Testosteronspiegel im Körper sinkt. Ein Testosteronspiegel im Normalbereich ist aber zentral für eine zufriedenstellende Erektionsfähigkeit. Sinkt das wichtigste männliche Sexualhormon im Blut unter die Normwerte ab, kann dies zu Erektionsproblemen führen.

Wenn Sie sich vergewissern wollen, ob bei Ihnen eventuell ein Testosteronmangel vorliegt, können Sie dies mit dem TestoCheck, einem einfachen Selbsttest, prüfen. Der Test ist als Hinweis zu sehen und kein Ersatz für den Arztbesuch. Denn nur in einer ärztlichen Praxis kann eine gesicherte Diagnose für einen Testosteronmangel erfolgen.

Stress und Angst

Druck im Berufsleben, Alltagssorgen, finanzielle Probleme: Bei immer mehr Menschen zehrt Stress an der Lebensenergie. Die Dauerbelastungen schlagen sich auch auf das Sexleben nieder. Bei vielen Paaren, die große Sorgen im Alltag haben, versiegt die Lust auf Erotik. Wenn sich beide dann doch mal „aufraffen“, aber der Kopf nicht frei ist, kommt es beim Mann nicht selten zu Problemen mit der Erektion. Stress begünstigt zudem häufig eine ungesunde Lebensweise, die wiederum Erektionsprobleme auslösen kann. Nicht zuletzt verschärft Stress bei bestehenden Erektionsstörungen häufig das Problem, und zwar unabhängig vom Auslöser. Männer, die sich wegen ihrer Probleme beim Sex zu sehr unter Erfolgsdruck setzen, geraten schnell in einen Teufelskreis aus Druck, Angst und Enttäuschung. In solchen Fällen kann neben der klassischen Behandlung durch eine Ärztin bzw. einen Arzt, beispielsweise aus dem Fachbereich Urologie, auch eine Psycho- oder Paartherapie helfen, dieses Muster zu durchbrechen.

Medikamenten-Nebenwirkungen

Einige Medikamente können als Nebenwirkung Erektionsprobleme hervorrufen. Besonders häufig ist das bei bestimmten Betablockern (Medikamente gegen Bluthochdruck) und bei entwässernden und cholesterinsenkenden Mitteln der Fall. Auch Psychopharmaka, z. B. Medikamente gegen Depressionen, können Ursache einer Erektilen Dysfunktion sein. Gleiches gilt für bestimmte hormonelle Therapien.

Wenn Nerven geschädigt sind

Damit sich der Penis versteift, müssen auch die viele Nervenbahnen, die daran beteiligt sind – vom Penis über das Rückenmark bis ins Gehirn – intakt sein. Infolgedessen können Erkrankungen, die das zentrale Nervensystem betreffen, Erektionsprobleme mit sich bringen. Dazu gehören zum Beispiel Rückenmarksverletzungen (z. B. durch Bandscheibenvorfälle), Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Alzheimer-Demenz oder Schlaganfälle. Mussten bei einer Operation beispielsweise Nerven oder Blutgefäße durchtrennt werden, um einen Tumor zu entfernen, können Erektionsprobleme die Folge sein. Häufig tritt die Erektile Dysfunktion auch nach einer Prostata- oder Enddarmoperation auf, wenn bei dem Eingriff Nerven verletzt worden sind. In leichten Fällen kann die Erektile Dysfunktion meist erfolgreich medikamentös behandelt werden.

Krebserkrankungen und deren Therapien

Eine Krebsdiagnose kann psychisch sehr belasten und infolgedessen die Erektionsfähigkeit beeinflussen. Oft sind aber auch die Krebstherapien Schuld. So kann es – wie oben geschildert – nach einer Operation zu Erektionsstörungen kommen, wenn im Rahmen des Eingriffs Nerven durchtrennt oder verletzt wurden, beispielsweise nach operativer Entfernung der Prostata. Darüber hinaus kommt es insbesondere bei jüngeren Patienten häufig durch eine Chemo- oder Strahlentherapie zu einer Erektilen Dysfunktion.

Problematisch sind auch Operationen an den Hoden bzw. die ein- oder beidseitige Entfernung der Hoden bei Hodenkrebspatienten. Infolgedessen können die Männer kein oder nur unzureichend Testosteron produzieren, was sich wiederum negativ auf Libido und Erektion auswirkt. Auch Männer mit Prostatakrebs sind oft von Erektionsstörungen betroffen. Werden sie nicht operativ, sondern medikamentös behandelt, so führt diese Therapie ebenso zu einem niedrigen Testosteronspiegel. Der Grund: Es werden sogenannte „antihormonelle“ bzw. hormonunterdrückende Therapien eingesetzt, da das Wachstum von Prostatakrebs-Zellen dadurch verlangsamt werden kann.

Umso wichtiger ist es, sich nicht zu scheuen, sexuelle Probleme in der ärztlichen Praxis anzusprechen. Dort berät man Sie zu medikamentösen sowie mechanischen Erektionshilfen. Auch die Seele leidet immens unter einer Krebserkrankung. Das wirkt sich auch auf das Liebesleben aus. Offene Gespräche mit Ihrer Partnerin bzw. Partner und fachärztlicher, psychoonkologischer, sexual- oder paartherapeutischer Rat können helfen.

Entscheidend für eine fundierte Diagnose und zielführende Behandlung von Erektionsstörungen ist und bleibt – unabhängig von Symptomen und Auslösern – der Gang zur Ärztin oder zum Arzt.

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