Testosteronmangel: Symptome und Ursachen

Vielleicht brachten auch Sie das Wort „Hormonmangel“ bislang eher mit Frauen in Verbindung. Doch immer mehr Männern mangelt es an Testosteron, dem Männlichkeitshormon schlechthin. Die Testosteronmangel-Symptome und -Ursachen sind vielfältig.
Testosteron ist eines der wichtigsten Hormone im männlichen Körper. Das zeigt sich besonders, wenn es fehlt: Produzieren die Hoden zu wenig Testosteron, treten Symptome auf, die die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Symptome eines Testosteronmangels gibt es?
Zu den typischen Symptomen zählen:
- Allgemeiner Vitalitätsverlust, unerklärliche Abgeschlagenheit und/oder Müdigkeit
- Weniger oder gar keine Lust auf Sex
- Potenzprobleme (erektile Dysfunktion)
- Nachlassende Kraft, Leistungsschwäche
- Abnahme der Muskelmasse, Zunahme von Fettgewebe
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Gedrückte Stimmung, depressive Gedanken
- Schlafstörungen
- Hitzewallungen, vermehrtes Schwitzen
- Reduzierte Körperbehaarung
Viele Männer nehmen die ersten Anzeichen nicht ernst
Mangelt es dem Körper an Testosteron, fühlen sich die Betroffenen zunächst meist nicht eindeutig krank. Die Symptome sind diffus und werden zunächst oft als harmlos abgetan. Ständig müde? Das liegt bestimmt am Wetter. Keine Lust mehr auf Sex? Ach, der Stress im Job schlägt halt manchmal auf die Libido. Schlafstörungen? Naja, die hat doch fast jeder ab und zu! Dazu kommt: Die Symptome treten bei Testosteronmangel nur selten alle gleichzeitig auf. Die Erkrankung beginnt oft schleichend und entwickelt sich über einen langen Zeitraum hinweg.
Bestimmte Lebensphasen, Gewohnheiten und Krankheiten begünstigen einen niedrigen Testosteronspiegel
Unter bestimmten Vorzeichen ist es aber besonders wichtig, schon bei den ersten der oben genannten Anzeichen auch an einen Testosteronmangel zu denken. In bestimmten Lebensphasen, bei einem ungesunden Lebensstil und/oder bestehenden Krankheiten ist die Gefahr besonders groß, einen Mangel am Männlichkeitshormon zu entwickeln.
Ursachen von Testosteronmangel
Testosteron und Alter
Im Gegensatz zu Frauen, die unausweichlich in die Wechseljahre kommen und bei denen die Hormonproduktion der Eierstöcke irgendwann erlischt, gibt es keine „Wechseljahre des Mannes“. Dennoch wird gelegentlich von den „Wechseljahren des Mannes“, dem „Klimakterium virile“ oder der „Andropause“ gesprochen. Gemeint ist damit der Lebensabschnitt eines Mannes, in dem es zu hormonellen Veränderungen kommt und das Testosteron absinkt. Tatsächlich kann dies ähnliche Symptome verursachen wie die weiblichen Wechseljahre. Heute weiß man, dass die abnehmende Testosteronproduktion bei Männern nicht durch das Alter per se ausgelöst wird, sondern eine Reihe anderer Faktoren dafür verantwortlich sind. Ein gesunder Mann kann auch mit 75 Jahren vergleichbar hohe Testosteronwerte aufweisen wie ein gesunder 25-Jähriger.
Dennoch fängt bei vielen Männern zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr der Testosteronspiegel an langsam zu sinken – im Durchschnitt um ein bis zwei Prozent pro Jahr. Die Abnahme der Hormonproduktion kann dabei so geringfügig sein, dass der Testosteronspiegel dennoch im Normbereich bleibt und der Mann folglich keine Testosteronmangel-Symptome verspürt.
Bei einigen Männern kommt es im Laufe der Jahre – etwa ab dem 50. Lebensjahr – jedoch zu so niedrigen Werten, dass sie Mangelsymptome wie eine nachlassende Libido, Erektionsstörungen, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrations- oder Schlafstörungen entwickeln.
Wenn ein Mann einen labormedizinisch nachgewiesenen Testosteronmangel hat und dieser von anhaltenden typischen Symptomen begleitet wird, so spricht man von einem „männlichen Hypogonadismus“ (Unterfunktion der männlichen Keimdrüsen). Stellt ein Arzt diese Diagnose, handelt es sich um eine behandlungsbedürftige und ernstzunehmende Erkrankung, für die es verschiedene Therapieoptionen gibt.
Ungesunder Lebensstil, Übergewicht
Ein Testosteronmangel tritt bei Männern immer häufiger bereits in jungen Jahren auf. Bei vielen Patienten ist das zusammen mit Übergewicht und/oder ungesunden Gewohnheiten der Fall. Übermäßiger Alkoholkonsum, eine einseitige Ernährung und auch der Missbrauch von Drogen oder anabolen Steroiden können beispielsweise die Testosteronproduktion behindern. Besonders bauchlastiges Übergewicht („Bierbauch“) kann durch bestimmte hormonelle Abläufe im Körper schnell zu einem Testosteronmangel führen. Zu wenig Bewegung kann den Testosteronspiegel zusätzlich drücken.
Erkrankungen
Neben Adipositas (Fettleibigkeit) treten weitere bestimmte Erkrankungen besonders häufig zusammen mit einem Testosteronmangel auf. Hierzu zählen Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte („Cholesterin“) und das metabolische Syndrom.
Stress / psychische Probleme
Dauerbelastungen am Arbeitsplatz, familiäre Probleme oder auch psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen, Burnout-Syndrom) können die Testosteronproduktion negativ beeinflussen.
Grundkrankheiten / Familiäre Vorbelastung / Medikamente
Bei einer Reihe von Männern kann ein Testosteronmangel durch zugrunde liegende andere Krankheiten entstehen. Auch dies ist ärztlich abzuklären. Der Testosteronmangel kann auch genetische Ursachen haben. Das Klinefelter-Syndrom beruht auf einer Fehlverteilung des Erbmaterials (Chromosomenanomalie), und geht mit einem Testosteronmangel einher. Zudem können Medikamente, die in den Hormonhaushalt eingreifen den Testosteronspiegel senken. Hierzu zählen beispielsweise Opioide, die häufig zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden.
Sprechen Sie Ihren Arzt auf weitere Fragen rund um das Thema „Testosteronmangel und Symptome“ an.