Testosteronmangel erkennen: Ist jeder Mann betroffen?

Bei vielen Männern kommt es ab ca. 35 Jahren zu einer langsamen Abnahme des Testosteronwertes. Allerdings muss zwischen gesunden und kranken Männern unterschieden werden. Bei gesunden Männern bleibt die Konzentration des Männlichkeitshormons im Körper auch mit zunehmendem Alter stabil oder nimmt nur geringfügig ab. Im Gegensatz dazu kann er bei Männern, die alterstypische Krankheiten (z.B. Adipositas, Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck) entwickeln, deutlich sinken – und zwar unter den sogenannten Normbereich. Das Alter an sich ist nicht die Ursache für die Abnahme des Testosteronwertes von durchschnittlich ein bis zwei Prozent pro Jahr. Für das Absinken des Testosteronspiegels können neben verschiedenen Krankheiten, die vermehrt im Alter auftreten, eine ganze Reihe an Faktoren verantwortlich sein. So können beispielsweise auch die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Opioide), eine Mangelernährung, ein übermäßiger Alkoholkonsum, der Missbrauch von anabolen Steroiden oder Marihuana die Testosteronproduktion hemmen.
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Den Mangel an Testosteron erkennen: Immer mehr Männer leiden daran
In Deutschland sind immer mehr Männer von einem Testosteronmangel betroffen. Eine Studie in deutschen Hausarztpraxen hat gezeigt, dass mindestens jeder fünfte Mann um die 60 Jahre einen zu niedrigen Testosteronspiegel aufweist.
Absinken des Testosterons durch Erkrankungen
Bei vielen älteren Männern sinkt der Testosteronspiegel im Laufe der Jahre. Aufgrund dieser Beobachtung wurde lange angenommen, dass das Alter an sich die Ursache der abnehmenden Testosteronproduktion ist. Mittlerweile zeigen jedoch Studien, dass das Altern per se keine Ursache für ein Sinken der Testosteronspiegel ist. Vielmehr sind häufig altersassoziierte Erkrankungen für einen Testosteronmangel verantwortlich. Die Folge ist, dass der Testosteronwert häufig irgendwann im Laufe der Jahre unterhalb den sogenannten Normbereich fällt. Ist der Testosteronwert dauerhaft zu niedrig, kommt es – meist schleichend – zu verschiedenen typischen Symptomen eines Testosteronmangels.
Häufige Begleiterkrankungen eines Testosteronmangels sind:
- Übergewicht/Adipositas (Fettleibigkeit)
- Bluthochdruck
- Diabetes Typ 2
- Metabolisches Syndrom
- erhöhte Bluttfettwerte („Cholesterin“)
Testosteronmangel in Kombination mit ungesunder Lebensweise und/oder Begleiterkrankungen
Ein niedriger Testosteronspiegel kann auch bereits bei jungen Männern auftreten. Neben spezifischen Erkrankungen wie dem Klinefelter-Syndrom kann ein ungesunder Lebensstil und dessen körperliche Folgen (z.B. Übergewicht) bei jungen Männern einen Testosteronmangel auslösen. Außerdem leiden immer mehr jüngere Patienten an typischen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, einem metabolischen Syndrom oder einem Typ-2-Diabetes – Erkrankungen, die früher meist erst bei älteren Männern aufgetreten sind.
Gewohnheiten und Zustände, die den Testosteronspiegel senken können:
- Ungesunder Lebensstil (Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung)
- Mangelernährung
- Übertraining
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Konsum von Drogen wie z.B. Marihuana
- Missbrauch anaboler Steroide
- Einnahme/Anwendung bestimmter Medikamente (z.B. Opioide)
- Stress
Die meisten Patienten leiden an Begleiterkrankungen – oder leben ungesund
Nur zu einem geringeren Teil ist eine Fehlfunktion der Hoden Ursache eines Testosteronmangels.
Die meisten Patienten, die einen Testosteronmangel erkennen lassen, leiden an Begleiterkrankungen oder pflegen eine ungesunde Lebensweise, welche die Regulation des Testosteronspiegels beeinträchtigt.

Mehr als jeder 5. Mann über 60 leidet an Testosteronmangel.