Testosteronmangel und seine Formen

07.01.2017
Mannvital Redaktion
Testosteronmangel
1 Min.
Mitverantwortlich für einen niedrigen Testosteronspiegel: ein ungesunder Lebensstil

Das Hormon Testosteron wird in den Leydig-Zellen des Hodens produziert. Die Testosteronproduktion unterliegt einer Regelung durch die Hirnanhangdrüse und weiterer Zentren. Kommt es zu einem Testosteronmangel, der von anhaltenden typischen Symptomen begleitet wird, so spricht man von einem „männlichen Hypogonadismus“ (hormonelle Unterfunktion der Hoden). Hierbei werden verschiedene Formen unterschieden. Ein Testosteronmangel kann genetisch bedingt sein, weitaus häufiger sind jedoch erworbene Formen des Hypogonadismus.

Inhaltsverzeichnis

    Verschiedene Formen des Testosteronmangels

    1. Häufig führt ein ungesunder Lebensstil zu einem Testosteronmangel

      Der Testosteronspiegel kann durch eine ungesunde, häufig überkalorische Ernährung, Bewegungsmangel sowie übermäßigen Alkoholkonsum, aber auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder den Missbrauch von Drogen oder anabolen Steroide in den Mangelbereich absinken. Am häufigsten tritt der Testosteronmangel dieser Form bei übergewichtigen bzw. adipösen Männern auf.

    2. Altersassoziierter Testosteronmangel/Hypogonadismus

      Bei vielen Männern nimmt mit steigendem Alter die Testosteronproduktion ab. Im Laufe der Jahre können sie dadurch einen Testosteronmangel entwickeln, der mit unangenehmen Symptomen wie beispielsweise Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Muskelschwund, einer Zunahme an Körperfett, Libidoverlust oder Erektionsstörungen einhergehen kann. Allerdings hat sich gezeigt, dass nicht das Altern an sich die Ursache für die abnehmende Testosteronproduktion ist. Vielmehr sind häufig altersassoziierte Erkrankungen wie eine Adipositas, ein Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen für einen Testosteronmangel verantwortlich. Wie bereits oben erwähnt spielt auch ein ungesunder Lebensstil mit einseitiger Ernährung, wenig Bewegung und übermäßigem Alkoholkonsum eine wichtige Rolle. Auch psychischer oder körperlicher Stress kann zu einem Absinken des Testosteronspiegels beitragen.

    3. Primärer Testosteronmangel/Hypogonadismus

      Manchmal ist eine Störung der Hormonbildung im Hoden Ursache des Testosteronmangels dieser Form. Mediziner sprechen dann von einem „primären Hypogonadismus. Diese Störung kann angeboren sein, wie etwa beim Klinefelter-Syndrom, bei dem ein Gen-Fehler zu einem Testosteronmangel führt.

      Einem primären Hypogonadismus können auch folgende Störungen zugrunde liegen: Erkrankungen der Hoden, zum Beispiel Entzündungen, Infektionen oder Hodenkrebs, Verletzungen, zum Beispiel eine Verdrehung der Hoden (Hodentorsion), Entwicklungsstörungen, z.B. Hodenhochstand (Leistenhoden), sowie fehlende Hoden (angeboren oder durch Operation, z.B. nach Hodenkrebs).

    4. Sekundärer Testosteronmangel/Hypogonadismus

      Um die Testosteronproduktion im Hoden anzukurbeln, müssen die Steuerungszentren im Gehirn (Hypophyse / Hypothalamus) bestimmte Botenstoffe ausschütten. Hierzu zählen das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) und das luteinisierende Hormon (LH). Ist dieser Prozess gestört, sprechen Mediziner von einem „sekundären Hypogonadismus“. Eine zugrunde liegende Erkrankung kann z.B. ein Hypophysentumor oder der Zustand nach einem Schädelhirntrauma oder einer Strahlentherapie sein. Auch Medikamente, z.B. eine Opioidtherapie bei chronischen Schmerzpatienten, können zu einem sekundären Hypogonadismus führen.