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Das Wichtigste in Kürze
Opioide, häufig bei chronischen Schmerzen eingesetzt, können bei längerer Anwendung den Testosteronspiegel senken und so zu Testosteronmangel-Symptomen, z. B. Libidoverlust oder Erektionsstörungen, führen. Da viele Symptome eines Testosteronmangels unspezifisch sind, bleibt dieser oft unerkannt. Eine regelmäßige Kontrolle des Hormonspiegels vor und während der Therapie ist daher wichtig. Wird ein Mangel festgestellt, kann eine Testosterontherapie die Lebensqualität verbessern. Auch andere Medikamente wie Antidepressiva oder Antikonvulsiva können den Testosteronspiegel beeinflussen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung helfen, Beschwerden zu lindern und Folgeprobleme zu vermeiden.
Auch ein Testosteronmangel kann die Ursache für Erektionsprobleme sein. Der TestoCheck kann Ihnen weitere Anhaltspunkte liefern.
Haben Sie Schmerzen? Vielleicht schon seit vielen Monaten oder sogar Jahren? Dann sind Sie damit nicht allein. Insgesamt leiden rund 23 Millionen Menschen hierzulande an chronischen Schmerzen, meistens sind es Rücken- oder Kopfschmerzen. Entweder treten die Beschwerden immer mal wieder auf oder sie sind durchgängig vorhanden. Männer sind etwas seltener davon betroffen als Frauen. In der Regel verordnen Ärzte oder Ärztinnen Schmerzmittel, um die Schmerzen zu lindern. Häufig werden dabei Opioide eingesetzt. Das sind Arzneistoffe, die gezielt im Gehirn und Rückenmark die Schmerzübertragung hemmen. Wenden Sie Opioide über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie regelmäßig Ihren Schmerzmediziner oder Ihre Schmerzmedizinerin aufsuchen. Denn Opioide können zwar Schmerzen hervorragend lindern, haben aber auch ihre Nebenwirkungen.
Opioide können die Testosteronproduktion hemmen
Opioide gehören zu den Arzneimitteln, die in den Hormonhaushalt eingreifen. Das Problem: Wenn sie länger angewendet werden, hemmen sie die Testosteronproduktion. Da Opioide beispielsweise häufig bei chronischen Rückenschmerzen verordnet werden, kann dies die Schmerzen sogar noch verschlimmern. Denn niedrige Testosteronwerte wiederum können zur Abnahme der Muskelmasse führen. Und eine schlecht trainierte Rückenmuskulatur kann Rückenschmerzen verschlimmern, was wiederum zu einer Dosissteigerung des Opioids verführt. So schließt sich ein Kreislauf aus Schmerz und Testosteronmangel.
Diffuse Symptome eines Testosteronmangels
Ein Testosteronmangel kann aber auch zu anderen Beschwerden führen, die Gesundheit und Lebensqualität spürbar beeinträchtigen. Einige Testosteronmangel-Symptome sind sehr unspezifisch, was es manchmal schwermacht, sie eindeutig zuzuordnen. Mögliche Symptome sind unter anderem:
- Antriebslosigkeit, Erschöpfung
- Schlafstörungen und Müdigkeit
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
- weniger oder gar keine Lust auf Sex
- weniger morgendliche Erektionen
- Erektionsprobleme
- Abnahme von Muskelmasse und -stärke
- Zunahme von Fettgewebe, v. a. in der Bauchregion
- Entwicklung von Brustansätzen
- Abnahme der Hodengröße
- Rückgang von Bartwuchs und Körperbehaarung
- Hitzewallungen
Erektionsstörungen können die Folge sein
Testosteronmangel kann für ein ganzes Bündel von Symptomen sorgen, das von Mann zu Mann unterschiedlich ausgeprägt ist, und Beruf, Freizeit und das Sexualleben erheblich beeinträchtigen kann. So kann die Lust auf Sex nachlassen, Erektionsstörungen können sich einstellen bis hin zur sogenannten Erektilen Dysfunktion (ED). So lautet der medizinische Begriff, wenn in mehr als 70 Prozent der Versuche, über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr hinweg, die Erektion des Mannes nicht für einen Geschlechtsverkehr ausreicht bzw. nicht lange genug aufrechterhalten werden kann. Oft mit weitreichenden Folgen für die Lebensqualität und Partnerschaft.
Testosteronmangel aufgrund von Opioiden oft unerkannt
Viele chronische Schmerzpatienten haben aufgrund einer Opioidtherapie einen Testosteronmangel. Studien zufolge bleibt dieser jedoch bei mehr als der Hälfte von ihnen unerkannt. Denn gerade die diffusen Anzeichen eines Testosteronmangels wie etwa Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Depressionen oder Konzentrationsprobleme treffen auch auf viele Schmerzpatienten zu. Das macht es oftmals schwer, den Testosteronmangel als Mitursache der Symptome zu erkennen.
Deswegen:
- Lassen Sie sich von Ihrem Schmerzmediziner oder Ihrer Schmerzmedizinerin über die möglichen Nebenwirkungen einer Opioidtherapie aufklären und fragen Sie gezielt nach Auswirkungen auf die Testosteronproduktion.
- Lassen Sie vor und während der Opioidtherapie regelmäßig Ihren Testosteronspiegel messen.
- Nennen Sie immer neu auftretende Symptome im Arztgespräch, um einen möglichen Testosteronmangel oder andere unerwünschte Arzneimittelwirkungen frühzeitig zu erkennen.
- Wird bei Ihnen ein Testosteronmangel diagnostiziert, kann ggf. ein anderes Schmerzmittel eingesetzt werden. Alternativ kann eine Testosterontherapie helfen.
Wenn Sie sich vergewissern wollen, ob bei Ihnen eventuell ein Testosteronmangel vorliegt, können Sie dies mit dem TestoCheck, einem einfachen Selbsttest, prüfen. Der Test ist als Hinweis zu sehen und kein Ersatz für den Arztbesuch. Denn nur in einer ärztlichen Praxis kann eine gesicherte Diagnose für einen Testosteronmangel erfolgen.
Eine Testosterontherapie kann Opioid-Patienten helfen
Ist bei Ihnen ein Testosteronmangel festgestellt worden, kann Ihnen eine Testosterontherapie helfen. Testosteronpräparate sind in Deutschland als auf die Haut aufzutragende Gele oder Spritzen verfügbar, orale Kapseln sind seit 2024 nicht mehr erhältlich. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, welche Behandlung für Sie infrage kommt. Studienergebnisse haben gezeigt, dass sich eine Testosterontherapie bei Patienten mit Opioid-verursachtem Testosteronmangel positiv auf das Sexualleben, die Gesundheit und Lebensqualität auswirkt. Bei manchen Patienten kann durch die Testosterongabe auch die Schmerzempfindlichkeit abnehmen.
Welche weiteren Medikamente können einen Testosteronmangel verursachen?
Auch einige Antidepressiva, eine Hormontherapie bei Prostatakrebs sowie sogenannte Antikonvulsiva – Medikamente zur Behandlung von epileptischen Anfällen – können bei längerer Anwendung zu einem Testosteronmangel führen. Es ist wichtig, den Testosteronspiegel regelmäßig messen zu lassen, wenn Sie solche Medikamente längerfristig anwenden. Sprechen Sie bei einem diagnostizierten Testosteronmangel mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über eine mögliche Testosterontherapie. Diese kann Ihr Wohlbefinden deutlich verbessern.
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